Konzeptentwicklung zur alltagsorientierten
Sprachbildung und -beobachtung in NRW

Unter maßgeblicher Beteiligung der Arbeitsgruppe Bewegte Sprache unter Leitung von Prof. Dr. Renate Zimmer hat das Bundesland Nordrhein–Westfalen 2013 Empfehlungen zur alltagsintegrierten Sprachbildung und -Beobachtung erarbeitet. In Zusammenarbeit mit den Trägern von Tageseinrichtungen für Kinder, den Landesjugendämtern und der  Arbeitsgruppe Bewegte Sprache hat das MFKJKS (Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport) eine Grundlagenbroschüre herausgegeben, in der die alltagsintegrierte Sprachbildung als Hauptmerkmal der Unterstützung einer individuellen Sprachentwicklung beschrieben wird (vgl. www.kita.nrw.de): 


Im Rahmen der alltagsintegrierten Sprachbildung und Beobachtung wird der Spracherwerb aller Kinder in Kindertageseinrichtungen und der Kindertagespflege von Beginn an im pädagogischen Alltag unterstützt. Sie wird individuell nach den Interessen und Ressourcen der Kinder gestaltet, durchzieht alle sprachlichen Bereiche und baut auch auf den sprachunabhängigen Kompetenzen der Kinder auf. Sie bezieht außerdem die Familie des Kindes mit ein – mit dem Ziel einer gelingenden Erziehungs- und Bildungspartnerschaft zwischen Einrichtung und Familie. Darüber hinaus orientiert sie sich an den Erkenntnissen aus prozessbegleitenden Beobachtungsverfahren, die im Alltag eingesetzt werden können und somit eine im Alltag durchführbare sprachliche Bildung unterstützen. Dabei ist es nicht mehr nur Aufgabe einzelner spezifisch ausgebildeter Fachkräfte sprachliche Förderung anzubieten. Vielmehr liegt es in der Verantwortung des gesamten Teams die sprachliche Bildung aller Kinder im Alltag zu beobachten und zu unterstützen (vgl. Auszüge MFKJKS, 2014).


Ein weiteres Projektziel lag in der Weiterbildung von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die aus fünf aufeinander aufbauenden Modulen bestand und die insgesamt 196 der über 300 interessierten Bewerber im Zeitraum Juli 2014 - November 2015 erfolgreich abschlossen. Inhaltlich wurden neueste Erkenntnisse einer alltagsintegrierten Sprachbildung in Kindertageseinrichtungen (unter Berücksichtigung der Unterstützung von mehrsprachig aufwachsenden Kindern) thematisiert. Außerdem wurden die Erarbeitung der prozess- und entwicklungsbegleitenden Beobachtungsverfahren (u. a. BaSiK) und der Einsatz moderner Fortbildungsformate zur Unterstützung einer nachhaltig angelegten Qualifizierung pädagogischer Fachkräfte und Teams der Kindertageseinrichtungen behandelt. In den Projektjahren 2016 und 2017 wurden die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren weiter begleitet und durch Refresherkurse und Foren fortwährend qualifiziert. Diese Angebote wurden ebenfalls von der Arbeitsgruppe Bewegte Sprache konzipiert sowie begleitet und ferner durch Dozenten anderer Universitäten, Fachhochschulen und Institute mitgestaltet.

Auch die Zielgruppe der Kindertagespflegepersonen wurde z. B. über Fachveranstaltungen oder Handreichungen einbezogen. Im letzten Projektjahr erarbeitete die Arbeitsgruppe eine interne Expertise für das MKFFI (zuvor MFKJKS), welche entstandene Fragestellungen, z. B. Wie kann Kindern mit besonderen Bedarfen im Rahmen Alltagsintegrierter Sprachbildung begegnet werden erörtern sollte. Dafür wurden auch Interviews mit ausgewählten Modellregionen NRWs geführt. Auch nach Projektabschluss steht die Arbeitsgruppe Bewegte Sprache steht dem MKFFI sowie den Trägern der Kindertageseinrichtungen weiterhin als beratender Ansprechpartner für fortführende Fragen im Umsetzungsprozess zur Seite.


Weitere Informationen zur Alltagsintegrierten Sprachbildung und Beobachtung im Elementarbereich des Landes NRW erhalten Sie unter: https://www.kita.nrw.de/fachkraefte-fachberatung/sprachliche-bildung sowie unter: https://www.kita.nrw.de/fachkraefte-fachberatung/qualifizierung